«Besuchszeit» von Felix Mitterer
Der Autor

Felix Mitterer wurde 1948 als dreizehntes Kind einer verwitweten Landarbeiterin in Achenkirch/Tirol geboren. Leiblicher Vater ist vermutlich ein unbekannter rumänischer Flüchtling. Der kleine Felix wurde unmittelbar nach der Geburt vom Landarbeiterehepaar Mitterer adoptiert. Nach der Schulzeit besuchte er die Lehrerbildungsanstalt in Innsbruck, brach aber die Ausbildung vorzeitig ab. Er arbeitete dann zehn Jahre lang beim Zollamt in Innsbruck.
In dieser Zeit entstanden seine ersten literarischen Texte, zunächst veröffentlicht im Rundfunk, in Zeitungen und Anthologien. 1979 trat er mit dem Theaterstück "Kein Platz für Idioten" hervor, in dem er das Leben eines behinderten Buben in einem Dorf schildert. Heute gehört er zu den bekanntesten Autoren Österreichs.
Die Liste mit seinen Auszeichnungen ist lang. Zuletzt wurde er 2024 mit dem NESTROY-PREIS für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Sein literarisches Werk umfasst etwa 50 Theaterstücke, zahlreiche Hörspiele, Kinder- und Filmdrehbücher, u.a. für den «Tatort».
«Ich habe ja nie für Intellektuelle geschrieben, sondern immer auch für kleine Volksbühnen am Land. Mich hat das Dorftheater meiner Kindheit geprägt, wo die Menschen auf der Bühne so gesprochen haben wie die vor der Bühne.»
Felix Mitterer
Bei diesem schwierigen Start ins Leben verwundert nicht, dass in seinen ergreifenden Szenen vor allem Menschen im Mittelpunkt stehen, die weder Geld noch die nötigen Beziehungen haben, um ihr Leben erträglicher zu machen.
Das Stück
Das gilt auch für sein Stück «Besuchszeit», das 1985 uraufgeführt wurde und das wir in einer «Schweizer Fassung» nun in Utzenstorf auf die Bühne bringen.
Im Altersheim, im Gefängnis, in der Psychiatrie und im Spital treffen wir auf Menschen und ihre Besucher, alle eingeschlossen, ohnmächtig, ohne Perspektive, umgeben von einem Vakuum aus Kälte und Ignoranz. Doch aus diesem Vakuum steigen immer wieder Hoffnungsschimmer und spontane Situationskomik auf. Ein Stück für jede Gemütslage.